Trick mit nicht-bestellter Ware
TELTOW. Kriminelle lassen sich immer neue Tricks einfallen, um ihre Mitmenschen zu betrügen. Inzwischen haben viele Senioren bereits die Bekanntschaft mit falschen Enkeln und Gewinnspielen am Telefon gemacht. Selbst Architekten sind nicht vor falschen Handwerkern und IT-Profis vor Google-Betrügern sicher. Nun scheint eine neue Masche in unserer Region erprobt zu werden.
Am Mittwoch lieferte ein angeblicher Postbote ein Paket an einen Anwohner der Oskar-Pollner-Straße aus, auf dem auch dessen Name stand. Für die Übergabe verlangte er keine Unterschrift des Teltowers. In dem Karton befanden sich Schuhe, die der Bürger nicht bestellt hatte. Eine halbe Stunde später schellten zwei Anfang-20jährige bei ihm und verlangten die Herausgabe des Paketes. Eine Verwechslung oder ein Computerfehler habe wohl stattgefunden. Dem Anwohner, dem dieses Verhalten merkwürdig vorkam, rief heimlich die Polizei und hielt die beiden solange mit einem Gespräch hin, bis die Beamten eintrafen. Diese konnten die möglichen Komplizen des angeblichen Postboten befragen. Diese verstrickten sich in Widersprüche, konnten jedoch aufgrund fehlender Schuld nicht festgenommen werden. Ihr offensichtlicher Betrugsversuch war ja gescheitert.
Die nicht-bestellten Schuhe stellten sich als Ware im Wert von 530 Euro heraus. Offenbar hatten die möglichen Betrüger auf die Verblüfftheit des Anwohners gesetzt, der Ware, die er gar nicht wollte, arglos hätte ihnen geben sollen. Dann wäre wohl eine angebliche Rechnung auf ihn zugekommen. Dass er das Paket, das an ihn adressiert war, nicht herausgab, vereitelte den Plan.
Conrad Wilitzki